Lebensmittelintoleranzen / Unverträglichkeiten

Eine Nahrungsmittelunverträglichkeit kann viele Ursachen haben und darf nicht mit einer Allergie verwechselt werden. Zu den bekanntesten Lebensmittelintoleranzen gehören die Milchzucker-, Fruchtzucker- und Histaminunverträglichkeit. Oft haben Betroffene einen langen Leidensweg hinter sich, bis die Diagnose gestellt wird.

Laktoseintoleranz: Es gibt drei unterschiedliche Formen der Milchzuckerunverträglichkeit, der angeborene, der erworbene und der sekundäre (Folge einer anderen Darmerkrankung) Laktasemangel. Bei der Diagnose werden der H2-Atemtest und der Blutzuckertest angewendet. Eine laktosearme Ernährung ist erforderlich, wobei ein großer Teil der Betroffenen 8-10 g Laktose pro Tag toleriert.

Fruktosemalabsorption: Diese Erkrankung tritt ca. bei 30-40% der deutschen Bevölkerung auf, sie ist stark angestiegen seit Zucker durch Sorbit und Fruchtzucker in vielen Nahrungsmitteln ersetzt wird. Sie darf nicht mit der seltenen Stoffwechselerkrankung “Hereditäre Fruktoseintoleranz” verwechselt werden. Die Diagnose wird ebenfalls mit dem H2-Atemtest gestellt. Rasche Symptomlinderung bringt eine streng fruktosearme und möglichst sorbitfreie Basiskost. Nach Symptombesserung wird ein langsamer Kostaufbau mit fruktosearmen Speisen begonnen, der letztendlich auf einer individuellen fruktosearmen Dauerkost beruht.

Histaminunverträglichkeit: Histamin gehört zu den biogenen Aminen. Die Diagnose erfolgt, nach Ausschluss anderer Erkrankungen, vor allem durch ein Ernährungsprotokoll. Eine histaminarme Kost ist erforderlich, wobei auch hier eine persönliche Toleranzgrenze ausgetestet werden muss.

Bei allen drei Erkrankungen ist das führen eines Ernährungs- und Schmerztagebuches für die individuelle Verträglichkeit von Milchzucker, Fruchtzucker und Histamin von grosser Bedeutung.
 

Zöliakie (Sprue): Zöliakie, beim Erwachsenen auch einheimische Sprue genannt, ist eine chronische Erkrankung der Dünndarmschleimhaut aufgrund einer Überempfindlichkeit gegen Gluten. Gluten ist ein Klebereiweiß, das in vielen Getreidesorten vorkommt. Nach Diagnosenstellung ist, nach heutigem Wissensstand, eine lebenslange glutenfreie Ernährung erforderlich. Nur dann kann sich die Darmschleimhaut wieder aufbauen. Eine Ernährungsberatung über glutenhaltige Nahrungsmittel und schmackhafte Alternativen ist erforderlich.